Die ganzheitliche Förderung des Kindes steht im Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit. Wichtig ist, das Kind in seiner gesamten Persönlichkeit zu unterstützen und zu fördern, damit es den Anforderungen des Lebens und der Schule gewachsen ist.
Vorschulerziehung geschieht genau genommen von der Geburt an bis zum Schuleintritt. Das letzte Kindergartenjahr ist dennoch etwas Besonderes für unsere „Großen“. Wir stellen verschiedene Übungsfelder bereit, in denen die Kinder Erfahrungen sammeln, Fähigkeiten und Fertigkeiten üben können. Die Kinder lernen dabei für sich und auch für andere Verantwortung zu übernehmen. Das wachsende Selbstbewusstsein nimmt dem Kind die Angst vor Neuem und gibt ihm Sicherheit sich etwas zuzutrauen.
Eine pädagogische Grundhaltung ist deshalb für uns, den Kindern eine Umgebung zur freien Entwicklung und Entfaltung zu schaffen. Dies geschieht im Spielen, das die kindliche Form des Lernens darstellt. Der Übergang zur Grundschule ist von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig. Das Lernfeld Schule wird Freude bereiten, wenn ein Kind sich ausgewogen entfalten und seine Motivationen ausleben konnte. Die Schulfähigkeit eines Kindes zeigt sich im körperlichen und kognitiven Bereich, der sozialen Reife und der emotionalen Belastbarkeit und Stabilität.
KÖRPERLICHEREIFE
GROBMOTORIK
• Kann das Kind balancieren, hüpfen, springen und rückwärts gehen?
• Gelingen koordinierte Bewegungsabläufe wie Treppensteigen, Hampelmann, etc.?
• Kann es gezielt einen Ball werfen und fangen?
FEINMOTORIK
• Zieht sich das Kind alleine an und aus?
• Kann es Schleifen binden und verschiedene Verschlüsse handhaben?
• Wie ist der Umgang mit Mal- und Bastelmaterialien?
• Kann es Papier reißen und falten? Hält es beim Ausmalen Grenzen ein? Ist es sicher beim Schneiden mit der Schere?
• Zeigt es Auge-Handkoordination, z. B. beim Flöten ?
SOZIALEREIFE
GRUPPENFÄHIGKEIT
• Nimmt es Kontakt zu anderen auf, bringt es sich in Gesprächen und Spielen ein?
• Führt es Aufgaben und Aufträge mit anderen und alleine aus?
• Löst es Konflikte verbal?
• Hat es Regelbewusstsein?
• Hält es sich an Vereinbarungen?
• Kann es warten, bis es an der Reihe ist?
ARBEITSHALTUNG
• Werden Aufträge und Aufgaben erfasst und durchgeführt?
• Kann es sich längere Zeit mit einer Sache beschäftigen?
• Zeigt es besondere Interessen? • Kann es sein Wissen mitteilen?
EMOTIONALEREIFE
EMOTIONALESTABILITÄT
• Kann das Kind Gefühle ausdrücken wie Freude, Schmerz, Ärger, Angst?
• Ist es in Frustrations- und Konfliktsituationen handlungsfähig?
• Zeigt es Lernfreude?
• Hat es adäquaten Umgang mit eigener Angst?
MOTIVATION
• Zeigt es Anstrengungsbereitschaft?
• Ist es lernwillig?
• Zeigt das Kind Vorfreude auf die Schule?
• Zeigt das Kind Verantwortungsbereitschaft?
KOGNITIVEREIFE
MERKFÄHIGKEIT
• Kennt es Regeln? Namen? Symbole?
• Kann es Inhalte von Geschichten erfassen und wiedergeben?
• Merkt es sich Lieder, Gedichte, Reime…?
SPRECHFÄHIGKEIT
• Hat das Kind einen altersgemäßen Wortschatz?
• Kann es gut artikulieren?
• Hat es eine altersgemäße Satzpragmatik; kann es Plural, Präpositionen, Artikel, Vergangenheitsformen
richtig anwenden?
• Hat es Sprachverständnis?
• Ist es mitteilungsfähig?
• Kann es Sachverhalte richtig darstellen?
• Verfügt es über phonologische Bewusstheit?
VERKNÜPFUNGSFÄHIGKEIT
• Kann es Handlungsabläufe in Reihenfolge bringen?
• Kann es Dinge zuordnen?
• Kann es Ursache und Wirkung unterscheiden?
• Bringt es passende Beiträge?
• Bleibt es beim Thema?
ZAHLEN — MENGEN — AUFFASSUNG
• Kann es bis zehn zählen?
• Ist es fähig Mengen bis fünf simultan zu erfassen und zu vergleichen?
• Erkennt es Ziffern, erfasst es die Punktmenge des Würfels?
WAHRNEHMUNG
• Erkennt das Kind vorgegebene Formen wieder und kann es diese zuordnen?
• Kann es Formen benennen und zeichnen?
• Malt es Menschen differenziert, überkreuzt es Linien?
• Hat es ein Bewusstsein für Raum-Lage, oben — unten, links – rechts?
KREATIVITÄT
• Hat das Kind Ideen und die Fähigkeit diese umzusetzen?
• Ist es fähig von Strukturen und Regeln abzuweichen?
• Ist es imstande Konflikte zu lösen?
UMWELT – ERFAHRUNGSWISSEN
• Verfügt das Kind über Allgemeinwissen? Beispielsweise Berufe,Verkehrsregeln, Oberbegriffe…
• Kann es die Umwelt und deren Zusammenhänge altersgemäß beschreiben und zuordnen?
Schule spielen: Besuch in der Grundschule Litzendorf
All diese Kriterien dienen der Orientierung für die Schulfähigkeit eines Kindes. Mit Eltern, Kollegen und Lehrern der Grundschule findet im Vorschuljahr ein reger Austausch statt, um die individuelle Entwicklung des Kindes positiv zu unterstützen. Grundlage für diese Entwicklungsgespräche sind Beobachtungen aus dem pädagogischen Alltag, wie auch aus dem Vorschultreff.
VORSCHULTREFF
Wöchentlich kommen Vorschulkinder aus allen Gruppen zusammen. Inhalt dieser Stunde sind vor allem mathematische, sprachliche und sozial-emotionale Fördereinheiten.
In den letzen Wochen der Kindergartenzeit besuchen die Vorschulkinder die Grundschule. Sie machen eine Besichtigung mit dem Hausmeister, besuchen die 1. Klasse und spielen wöchentlich „Schule in der Schule“. Sie werden so mit dem Gebäude und den Gegebenheiten vertraut und können schon am Rollenverhalten eines Schülers „schnuppern“. Im Kindergarten sind Übernachtung und Abschiedsfest die Höhepunkte eines mehrjährigen Miteinanders.
Das Kind erlebt im Spiel die Welt, ist Forscher und Entdecker,
spielt Mama, Papa, Sonne, Wind,
spielt Doktor, Lehrer, Bäcker,
spielt sich von seinen Ängsten frei,
sucht Antworten auf Fragen,
erschließt sich so die Wirklichkeit,
lernt, nicht gleich zu verzagen.
Das ICH entdeckt im Spiel das DU,
das WIR – und schenkt Vertrauen,
erlebt Enttäuschung, Lebenslust,
lernt auf das DU zu bauen,
empfindet Liebe, Trauer, Glück,
lernt geben, teilen, gönnen.
Das Spiel macht Kinder SELBST-bewusst,
entwickelt sich zum Können.
Spielen ist keine Spielerei –
ist Abenteuer – Leben.
Lasst Kinder spielen, träumen, tun,
dann kann die Seele schweben.